Die Cannabis Friseurin
Oder: Warum gestylte Cannabispflanzen mehr Ertrag bringen
Meine Cannabispflanzen müssen zum Friseur?! Ja, da staunt ihr! Aber nein, sie müssen nicht zur Friseurin oder zum Friseur - das könnt ihr schön selber machen. Und mit unserer Anleitung zum Trimmen eurer Pflanzen gelingt das sicher besser, als die Coronafrisur, die ihr euch im Lockdown verpasst habt.
Warum ihr eure Cannabispflanzen in Form bringen solltet
Auch wenn eure Pflanzen ganz hübsch von alleine wachsen können und ihr der Natur gerne freien Lauf lassen möchtet - es lohnt sich, Hand an eure Pflanzen zu legen. Die Cannabispflanze wächst von Natur aus vor allem nach oben, wie ein Weihnachtsbaum. Das bedeutet, dass sie eine hohe Spitze hat, die ganz viel Sonne bekommt und eine schöne Blüte bildet. Aber wäre es nicht toll, wenn eure Pflanze mehrere Spitzen haben könnte, die alle viel Sonne tanken und schöne Blüte bilden? Ok, der Ernteertrag ist die eine Sache, das leuchtet ja jedem schnell ein. Der andere Grund ist aber, dass feuchtigkeitsbedingte Krankheiten, wie Mehltau oder Schimmel, bei einer geschlossenen Pflanze viel leichteres Spiel haben. Wie im Haus hilft auch bei der Cannabispflanze ordentliches Durchlüften gegen Schimmelbildung. Wenn die Pflanze also breiter gefächert wächst und Zweige und Blätter nicht zu eng aneinander stehen, wird sie schön luftig. Dann haben Feuchtigkeit und damit Schimmel keine Chance.
Wie bekommt ihr die perfekte Cannabispflanzen-Frisur?
Es gibt verschiedene Wege zur luftigen Cannabis-Frisur für eure Pflanzen. Welche ihr wählt, ist euch überlassen. Manche Methoden erfordern allerdings etwas mehr Feingefühl als andere, die wiederum mehr Equipment erfordern. Sucht euch also die für euch passende aus. Ein wichtiger HInweis noch: Wir übernehmen hier keine Garantie für verhunzte Pflanzen! ;-)
Die Knick-Knack Methode
Dies ist vermutlich die brutalste Methode, man nennt es auch “high stress training”, aber hierbei braucht ihr kein Equipment, nur Feingefühl. Man sollte diese Methode nur bei gesunden, recht stabilen Cannabispflanzen anwenden. Ihr nehmt euch die langen, vom Hauptstamm abgehenden Zweige und dreht den Zweig vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger beider Hände in gegenläufige Richtungen. Das wiederholt ihr, dreht aber diesmal in die andere Richtung und wandert dabei immer weiter Richtung Zweigspitze. Dabei hört man die äußere Struktur des Zweigs leicht knacken. Zur besseren Anschaulichkeit dieser Methode schaut ihr am besten Cannabisfarmerin Sonja dabei im Video zu.
Und keine Sorge: Der Zweig sieht nach eurer Massage erstmal etwas traurig aus und hängt herunter, die Pflanze erholt sich aber nach 1-2 Tagen wieder und die Spitzen der behandelten Zweige zeigen wieder nach oben. Ihr solltet es aber trotzdem nicht übertreiben: Ihr könnt euch erstmal nur ein paar Zweige vornehmen und warten bis sich die Pflanze erholt hat, bevor ihr die nächsten behandelt. Nach einer Weile werdet ihr sicher ein Gefühl dafür bekommen. (Oder, Sonja?!)
Die Dornröschen Methode
Ja, der Dornröschen-Schlaf hat uns allen schon gut getan (wenn man dann auch wachgeküsst wird), so auch eurer Cannabispflanze. Ihr nehmt einen Bambusstab und steckt in schräg zu eurer Pflanze in den Boden, so dass ihr die Pflanze quasi “hinlegen” und daran festbinden könnt. Auch das ist erstmal Stress für eure Pflanze, was aber passiert, ist, dass sich die anderen Zweige zur Sonne hin aufrichten und stärker werden. So bilden sich, statt eines Hauptstamms mit nur einer großen Blüte, viele, schöne Cannabisblüten. Bei dieser Methode ist das Abknipsen der energieraubenden “Schattenzweige” besonders wichtig - aber dazu später mehr.
Die Stäbchen Methode
Vielleicht die sanfteste, aber auch aufwendigste Methode, um eure Cannabispflanzen zu formen. Ihr benutzt mehrere Bambusstäbe, die ihr rund um eure Pflanze, schräg in die Erde steckt. Nun nehmt ihr die Zweige, die vom Hauptstamm abgehen und bindet diese jeweils an einem Bambusstamm fest. Damit zieht ihr die Pflanze mechanisch auseinander. Generell gilt für alle Methoden: Immer wieder kontrollieren, gucken, wie die Pflanze reagiert und gegebenenfalls nachbessern.
Last but not least: Weg damit!
Vom “Ausgeizen” habt ihr vielleicht schon mal gehört? Gärtnerinnen und Gärtner benutzen es häufig im Zusammenhang mit Tomatenpflanzen. Diese Technik ist aber für jede Pflanze, die in irgendeiner Weise Ertrag bringen soll, wichtig und sinnvoll - natürlich auch für eure Cannabispflanzen. Blätter möchten Sonne tanken, soviel wie möglich. Denn die Sonne bringt am Ende die Energie, die die besten Cannabisblüten produziert. Nun gibt es aber Teile der Pflanze, die schlechte Karten beim Sonnenbaden haben, etwa weil sie im Schatten der anderen Blätter stehen. Eure Cannabispflanzen werden diese Blätter aber weiterhin mit Energie versorgen, die sie besser in die erfolgversprechenderen Teile stecken sollte.
Also: Weg mit den energieraubenden Schattenzweigen und -blättern. Knipst die Teile der Pflanze ab, die im Schatten bleiben werden. Bei der Dornröschen Methode sind das die - nach dem Hinlegen - unteren Zweige. Aber Achtung: Kleine neue Zweige arbeiten sich auch wieder Richtung Sonne. Das Ausgeizen ist also kein einmaliger Vorgang, sondern muss im Laufe der Saison wiederholt werden.
Friseur-Tipps von unserer Starfriseurin Sonja
Und weil die Styling Methoden für eure Cannabispflanzen einfacher im Video nachvollziehbar sind (und wir Sonja so gerne bei ihrer Arbeit zusehen), zeigt sie euch jetzt im Video, wie man Cannabispflanzen ausgehfein macht: